Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Es war mir klar, dass in diesem Jahr Anton Corbijn eine besondere Rolle spielen würde, dies deutete sich Ende letzten Jahres schon an aber es sollte doch ein wenig anders kommen, als es angedacht war. Ein interessanter Wink des Schicksals daran ist, es geht auch wieder einmal um Berlin. Zum Ende des Jahres ist Corbijn in Deutschland so präsent wie nie zuvor. Gerade erst lief sein Film LIFE in den Kinos an, was schon ein Thema der Worte der Kunst im letzten Monat war. In diesem neusten Streifen von ihm geht es um die Begegnung zweier introvertierter junger Talente im Jahre 1955. Es handelt sich um den Magnum-Photograph Dennis Stock und den Schauspieler James Dean. Sie treffen sich in Los Angeles und der Photograph überredet den Schauspieler, welcher kurz vor seiner großen Karriere steht, ihn mit der Kamera zu portraitieren. Die damals tatsächlich entstandenen Portraits sind heute Star-Ikonen. Gewisse Parallelen zwischen dem Filmemacher selbst und Photograph im Film sind nicht zu leugnen, was aber auch niemand will. Bis hier hin ist es noch nichts Besonderes, denn der niederländische Kultphotograph hat sich längst auch einen Namen als Filmemacher gemacht. Allerdings kommt an dieser Stelle Berlin ins Spiel und damit wird es richtig interessant. Vom 7. November 2015 bis Ende Januar 2016 kann man sich eine großes Retrospektive der photographischen Werke von Anton Corbijn bei C/O Berlin anschauen und diese ganz besondere Werkschau könnte einen echten Einschnitt darstellen.
Erfolgsjagd ist der falsche Ansatz
Anton Corbijn hört mit der Photographie auf. Ein einfach unvorstellbarer Fakten, welcher zum Glück ein wenig dadurch relativiert wird, dass er auch gleich einräumt, dass man niemals nie sagen sollte. Die Gründe für diesen Schritt sind allerdings klar nachvollziehbar, geht es doch auf der einen Seite um die Veränderung der Photographie in der heutigen Zeit und auf der anderen Seite, um die Zeit und Energie, welche das Filmemachen beansprucht. Corbijn folgt auch hier wieder einmal seinem Instinkt und dieser sagt ihm, dass er nun Filmemacher ist, womit er sich nicht mehr mit ausreichender Intensität der Photographie widmen kann, was absolut nachvollziehbar ist. Seinen Instinkten nachzugehen, ist ein interessantes Thema, so räumt er ein, dass ihn die Dinge, welche er getan hat, um seine Karriere voranzutreiben, nie so weit gebracht haben, wie seine Instinkte. Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Mir sind in meiner Laufbahn so viele Kunstschaffende begegnetet, welche auf den verschiedensten Wegen alles Mögliche versucht haben, um Erfolg zu erhaschen. Es war nicht eine Person darunter, die es so geschafft hätte, denn die Werke verraten es, sie schreien es förmlich raus und dies verhindert den Erfolg. Ganz anders sieht es aus, wenn man auf sein tiefes Inneres hört, an sich glaubt und eben den Instinkten folgt. Wie weit einen dies bringen kann, beweist eben auch die Karriere von Corbijn, die sich doch sehen lassen kann. Dies ist dann wohl auch der Grund, warum man auch als Filmemacher noch viel von ihm hören wird. Ich freue mich darauf, was natürlich auch für die Retrospektive in Berlin gilt.