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Channel: Art for Europe » Thorsten Hülsberg
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Der Tod und die Kunst

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Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Das Leben an sich ist unzertrennbar mit dem Tod verbunden und dies gilt natürlich ebenfalls für die Kunst. In diesen Tagen erkennt man diese Tatsache leider wieder in der vollen Tragik. War ich im Mai schon geschockt, dass sich Chris Cornell von Soundgarden und Audioslave das Leben genommen hatte, war seine Musik doch Teil einer wundervoll wilden Zeit in meinem Leben, ging es letzte Woche noch einmal weiter, denn am Donnerstag nahm sich auch noch Chester Bennington von Linkin Park das Leben, womit ich eine weitere Ikone verlor, gehörten er und Linkin Park doch regelmäßig zum Soundtrack meiner Reise durch Europa, was natürlich zu einer gewissen Verbundenheit führt. Ich muss an dieser Stelle einräumen, dass ich keine Lust mehr habe, über neue Bands im Himmel oder wo auch immer sie entstehen mögen, zu philosophieren. Es wird dem Ganzen einfach nicht gerecht. Bennington hatte auf der Beerdigung seines Freundes Cornell noch gesungen und dieser Tod hat das emotionale Fass bei ihm wohl mit zum Überlaufen gebracht, wenn man es so nennen kann. Der Frontmann von Linkin Park folgte nun seinem Freund genau an dem Tag, an dem Cornell 53 Jahre alt geworden wäre. Bennington litt unter Depression und Selbstmord war schon häufiger ein Thema, alles gar keine Frage. Dies sind auch Erklärungen, welche man nun schnell aus dem Hut zaubern kann aber man sollte sich vielleicht auch einmal einen Moment der Ruhe gönnen und überlegen, in was für einer Zeit wir alle Leben und was die aktuellen Entwicklungen mit den Menschen, auf die eine oder andere Art und Weise, machen.

Dali und die Frage nach der Tochter
Eine ganz andere Geschichte, was den Tod angeht, spielt sich in diesen Tagen im schönen Figueras in Spanien ab und ist dann auch nicht ganz so düster, wie das gerade behandelte Thema. Es geht um einen weiteren Künstler, welchen ich absolut schätze, Salvador Felip Domènech Dali i Cusi (1904-1989) oder einfach Salvador Dali. Er verstarb vor fast 30 Jahren im Krankenhaus von Figueras an Herzversagen und wurde dann, auf eigenen Wunsch, in der Krypta unter dem Kuppelsaal des `Museo Theatro Dali` in Figueras beerdigt. Sein gesamtes Vermögen und auch seine Werke vermachte er damals dem spanischen Staat, was bei dieser Geschichte ziemlich bedeutsam ist. Seine letzte Ruhe wurde nun unterbrochen, da man seinen Leichnam exhumierte, um eine DNA-Probe zu bekommen. Was war geschehen? Eine Spanierin behauptet, sie sei die Tochter des großen Surrealisten und zwar aus einer geheimen Affäre. Sie strengte nun eine Vaterschaftsklage an, um diesen Sachverhalt zu klären. Genau an dieser Stelle kommt nun das Erbe ins Spiel, denn es geht dabei natürlich auch um richtig viel Geld, was der Sache selbstverständlich erst einmal ein Geschmäckle verpasst, was sich nun bald allerdings klären wird. Es könnte ein billiger Versuch gewesen sein, an einen Teil des Erbes zu kommen, was allerdings kaum vorstellbar ist, da in diesem Fall das Scheitern vorprogrammiert gewesen wäre. Es könnte auf der anderen Seite aber auch ein ganz neues Kapitel in Sachen Dali aufgeschlagen werden. Man sieht, wie man es auch immer betrachten mag, hat es doch etwas Surreales und damit ist es einfach nur rund.


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