Ermöglicht durch: Ihr Name / Firmenname. Natürlich bin ich etwas befangen bei diesem Beitrag, schließlich ist das Museum Morsbroich in Leverkusen und die dazugehörige Kunstsammlung eine Kultureinrichtung meiner Geburtsstadt, meiner Heimatstadt, wo ich nun schon wieder seit über einem halben Jahrzehnt lebe. Selbstverständlich erlaube ich es mir trotzdem, auf den unfassbaren Skandal hinzuweisen, welcher dort gerade seinen Lauf zu nehmen scheint und mit allen Mitteln verhindert werden muss. Die Unternehmensberatung KPMG hat festgestellt, dass das Museum nicht rentabel sei und deshalb in diesem Sommer geschlossen werden soll und die Kunstsammlung, welche zu den wichtigsten in ganz Nordrhein-Westfalen zählt, verkauft werden soll. Dies würde selbstverständlich auch ein großes Stück Identitätsverlust für diese Stadt bedeuteten. Natürlich ist dies nicht nur ein Problem in meiner Heimatstadt, sondern ein ganz grundsätzliches Problem im Wirtschaftsfaschismus, wo das Diktat der Gier über allem anderen steht, dies macht es aber nicht besser. Auch Leverkusen hatte in der Vergangenheit schon unter diesem allgemeinen Fehler im System zu leiden, welcher sich längst, wie ein bösartiger Tumor, im ehemaligen Land der Dichter und Denker ausbreitet. Schwimmbäder wurden geschlossen und selbstverständlich ist dieser Angriff auf die Kultur der Stadt auch nicht der erste, wenn auch der bislang größte. Als ich noch Schüler war, ging ich schon im Museum Morsbroich ein und aus. In diesem Haus lernte ich damals Georg Baselitz auf einer Vernissage kennen, ohne zu wissen, wie sehr auch dieses Erlebnis mein Leben wohl prägen sollte und wie viele Künstler ich noch kennenlernen würde. Solche Optionen sollen nun kommenden Generationen genommen werden, damit noch mehr Kapital verschoben werden kann, um die Gier eines kleinen Personenkreises weiter zu befriedigen. Man braucht eigentlich nicht erwähnen, dass dies schlichtweg inakzeptabel ist, vor allem, wenn man auch in dieser Woche wieder im Staatsfernsehen hören konnte, wie sehr doch die Steuereinnahmen angeblich sprudeln. Es gilt aber ebenfalls noch zu erwähnen, dass in diesem Kontext noch wirklicher Sprengstoff versteckt ist und man sich fragen muss, ob dies einfach niemandem auffällt oder ob es beabsichtigt ist.
Ganz grundsätzliche Probleme
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre GroKo hatten versprochen, dass das von ihnen angezettelte Flüchtlingschaos sich nicht negativ auf die Belange der Bundesbürger auswirken würde. Nun muss man natürlich auch sehen, welche Kosten den Städten und Kommunen durch die Flüchtlinge entstehen. Es geht nicht darum an dieser Stelle Kultur und Flüchtlinge gegeneinander auszuspielen, es geht vielmehr darum, einfach darauf hinzuweisen, dass es eine glatte Lüge der Regierung ist, dass dieser Flüchtlingsstrom nicht auch zu finanziellen Belastungen führt, welche in vielen Städten und Kommunen Probleme noch weiter forcieren. Es sind nicht die Flüchtlinge, welche der Grund für die Schließung dieses Museums sind, sollte es soweit kommen, dies sei noch einmal ausdrücklich gesagt und es gibt ganz andere Bereiche, die finanziell wesentlich mehr Probleme schaffen. An dieser Stelle sei noch einmal das Thema Steuerpolitik erwähnt, schließlich ist Leverkusen ein sehr bedeutender Standort in Sachen Pharma und Chemie und sollte eigentlich gut da stehen. Dies ist aber eben im Wirtschaftsfaschismus nicht so und deshalb bringt es der Allgemeinheit eben nicht das, was es eigentlich müsste. Hier sollte man wohl eher ansetzen, bevor man auf das kulturelle Herz der Stadt einsticht. Wenn man alles inklusive der Kultur knallharten Rentabilitätsberechnungen unterzieht, wäre es übrigens nur fair, dies auch mit den Flüchtlingen zu tun. Hier zeigte sich zuletzt, dass die Regierung auch an dieser Stelle gelogen hat, denn der wirtschaftliche Nutzen dieser Personengruppe, mit dem immer so vieles gerechtfertigt wurde, geht nun stetig zurück. Nun argumentiert man an dieser Stelle damit, dass man ein solches Thema natürlich nicht rein ökonomisch betrachten darf und dies ist genau richtig. Allerdings gilt dies eben nicht nur in Sachen Flüchtlinge, sondern auch für die Kultur ganz allgemein und für das Museum Morsbroich und seine Kunstsammlung im Besonderen. Sollte der Leverkusener Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) sich doch noch auf die Seite von KPMG stellen, stellt er sich letztendlich gegen die Stadt selbst und was dies bedeutet, braucht man kaum näher zu erläutern.